01./02.09.2012 Musikreise

MusikreiseSamstag, 1. September, sieben Uhr: Langsam füllt sich der Parkplatz beim Restaurant Bahnhof. Teils noch mit etwas verschlafenen Augen, doch pünktlich treffen die Musikantinnen und Musikanten, deren Partnerinnen bezw. Partner beim bereits wartenden Car der Firma Sigrist Reisen, Eiken ein. Das Gepäck wird verladen und los geht’s auf die Autobahn Richtung Basel.



Hugo, unser Reiseleiter verspricht sehr optimistisch baldigen Sonnenschein, doch je näher wir der französischen Grenze kommen, desto mehr öffnet Petrus seine Schleusen. Der guten Stimmung im Reisecar tut dies keinen Abbruch – es wird eifrig diskutiert, einige lesen die Tageszeitung, andere nehmen noch eine Mütze Schlaf. Unsere Reise führt uns zuerst über die französische Grenze nach St. Louis, dann retour nach Deutschland.

Schon bald hält der Bus in Teningen – eine erste Stärkung mit Kaffee und Gipfeli ist angesagt. Trotz vieler Gäste geniessen alle ein feines Znüni und nutzen die Gelegenheit, sich die Beine etwas zu vertreten. Bald geht es weiter Richtung Rust. Die einen bekommen glänzende Augen beim Anblick der Blue Fire, anderen wird angst und bange… Doch der Car fährt weiter, vorbei am Europapark. Gemäss Programm ist eine Stachelkahnfahrt angesagt. Schliesslich treffen wir am Startpunkt der Bootsfahrt ein. Petrus ist uns freundlich gesinnt, es hat aufgehört zu regnen. Wer warme Kleidung dabei hat, zieht sich winterlich an – die tiefen Temperaturen lassen einige von uns frösteln.

Teilweise skeptisch beobachtet, richten unsere Bootsführer die Boote.  Dann wird unsere Reisegruppe auf drei Boote aufgeteilt und bald schon gleiten wir durch die wundervollen Rheinauen des Naturschutzgebietes Taubergiessen. Entenfamilien und Schwäne begleiten uns auf unserer Fahrt. Die weitläufige Landschaft ist von Wasserläufen durchzogen, das Gebiet zeichnet sich durch eine enorme Artenvielfalt aus. Wer ganz aufmerksam beobachtet, kann sogar Orchideen entdecken.

Nach fast zwei Stunden erreichen wir unser Ziel. Einige haben steife Beine vom langen Sitzen, anderen knurrt der Magen. Da der Zeitplan etwas knapp berechnet wurde, wird die kurze Wanderung gestrichen und alle besteigen den Car für die Transferfahrt nach Rust zum Gasthof „Altes Rathaus“. Hier werden wir mit Spätzle, Kroketten und Hähnchen mit verschiedenen Saucen verwöhnt.

Am Nachmittag geht die Fahrt via Weisweil und Sasbach am Kaiserstuhl nach Vogtsburg-Achtkarren. Eine Weindegustation im Kaiserstuhlgebiet ist angesagt. Das Navi lässt uns etwas im Stich, erst nach mehreren Anläufen finden wir die gesuchte Kellerei.

Der sehr spannende Exkurs in die Wein- und Rebenkunde des Elsass entschädigt uns aber für alles. Zwischen dem Genuss von verschiedenen elsässischen Weinen erfahren wir viel über die Weinproduktion in dieser Gegend. Ganz erstaunt sind wir darüber, dass auch Trauben an einem Burnout leiden können.

Anschliessend geht es via Breisach am Rhein weiter nach Colmar. Nach einem etwas turbulenten Zimmerbezug im Hotel „Le Colbert“ sind schlussendlich alle zufrieden mit ihrem Bett. Gemeinsam schlendern wir zum Restaurant „Chez Louis“. Im stilvollen elsässischen Ambiente wird uns ein feines Nachtessen serviert. Junge und Junggebliebene machen anschliessend einen Besuch in der sehenswerten Altstadt von Colmar. Die anderen spazieren zurück ins Hotel, um sich mit genügend Schlaf auf den nächsten Tag vorzubereiten. Über diese Nacht werden am nächsten Morgen ganz abenteuerliche Geschichten erzählt: Fenster, die aufgeschraubt werden mussten, randalierende Jugendliche, die mit Wasser beruhigt wurden, überschwemmte Toiletten…. Trotzdem herrscht beim Morgenessen eine fröhliche Stimmung, man ist gespannt auf den neuen Reisetag.

Pünktlich um 9 Uhr sind alle reisebereit. Die Fahrt geht über Kaysersberg, Le Bonhomme, Ste Marie, Lièpvre auf die Haut-Koenigsbourg. Bei einem kurzen Aufenthalt geniessen wir die spektakuläre Rundsicht. Bald geht es weiter nach Kintzheim. Ein Besuch im dortigen Affenpark steht auf dem Programm. Auf 24 Hektaren Wald leben hier etwa 240 Berberaffen. Diese Art ist vom Aussterben bedroht. Die Affen des Parkes werden teilweise in ihrem Ursprungsgebiet (Marokko und Algerien) ausgewildert. Das Füttern und Beobachten der possierlichen Affen ist ein nicht alltägliches Erlebnis!

Bepackt mit Stoffäfflein für die daheim gebliebenen Kinder wird die Reise fortgesetzt. Gegen Mittag erreichen wir das Winzerstädtchen Riquewihr. Zum Mittagessen wird uns hier ein typisch elsässicher Eintopf serviert. Bei herrlichem Wetter flanieren wir anschliessend durch die einmalige Altstadt. Läden mit einem grossen Angebot an einheimischem Handwerk verleiten zum Einkaufen. Sehr zu unserem Bedauern verlassen wir das malerische Städtchen schon bald Richtung Ingershiem. Auf der Weinstrasse gelangen wir via Eguisheim und Rouffach nach Orschwihr.

In der Kellerei „Materne Haeglin“ erfahren wir wieder einiges über die Weine des Elsass und mit einer zweiten Degustation wird der Tag abgerundet. Müde aber zufrieden reisen wir dann auf der Schnellstrasse über Basel und Eiken zurück nach Schwaderloch. Dort treffen wir um 20 Uhr ein. Bei einem letzten Umtrunk im Restaurant Bahnhof lassen wir die gelungene Musigreis 2012 ausklingen. 

Ein herzliches Dankeschön geht an die beiden Organisatoren Hugo und Frank. Viele von uns waren zum ersten Mal in der einmaligen Gegend des Elsass und es hat sich gezeigt, dass es nicht immer stundenlange Fahrten braucht, um wunderschöne Gegenden, feines Essen und fröhliche Kameradschaft zu geniessen.